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News von noeb
 Schaugarten-eröffnungdatum : 02.09.2006 autor : G.Papke 
Schatzsucher im Garten, die gibt es im Eichsfeld. Auf der Suche nach pflanzlichen Raritäten...
Tomate aus dem Eichsfeld
 
Schätze mit Farbtupfern

Schatzsucher im Garten, die gibt es im Eichsfeld. Auf der Suche nach pflanzlichen Raritäten aus Großmutters Zeit ist das Team des Schaugartens. In Schönhagen gab es am Samstag nicht nur Haferwurz und Linsen zu bestaunen, sondern auch "Harz IV", die etwas andere Tomate. Derweil kamen die Neuheiten-Sucher in Breitenholz auf ihre Kosten.

EICHSFELD. Filigrane Pflanzen mit bläulichen Blüten. Eine Neuzüchtung? Die Besucher des Schönhagener Schaugartens rätseln. Nicht neu, sondern ganz alt sind Linsen. Bis vor 50 Jahren wurden sie in Eichsfelder Gärten noch angebaut. Zubereitet galten sie als Speise für arme Leute, wurden aber von Erbsen und Bohnen verdrängt. "Das hat die Pflanze nicht verdient", sagt Catherine Merx vom Schaugarten Schönhagen, in dem über 200 Gemüsesorten, Kräuter und Blumen wachsen. Dort finden sich Schätze aus Großmutters Garten wie eben Linsen oder auch der Haferwurz. Ähnlich wie die Schwarzwurzel ist er eine Gaumenfreude, dazu noch sehr dekorativ mit seinen violetten Blüten. Seit der Pflanzentauschbörse am Samstag ist der Schaugarten nun auch um den Frauenmantel reicher, der als Tee zubereitet unter anderem bei Magen- und Darmbeschwerden helfen soll.

Neben den Schatzsuchern wurden auch die Glückssucher fündig, denn vierblättrige Kleeblätter für den Blumentopf gab´s schon mal als Zwiebelchen für Zuhause.

Wie Catherine Merx erzählte, ist das Schaugarten-Team dabei, eine Eichsfelder Sortensammlung aufzubauen, der Schwerpunkt liegt auf alten Pflanzen. 15 Arten sind bereits wieder entdeckt worden, darunter Sojabohnen, die dem Eichsfelder Klima angepasst sind, oder arabischer Schnittlauch. "Oftmals bewirtschaften ältere Leute einen Garten. Und wenn die das nicht mehr können, geht so manche Sorte verloren", meint die Gärtnerin. So hat der Schaugarten einen Studenten losgeschickt. Der war mit dem Rad im Eichsfeld unterwegs und warf hier und da einen Blick über die Gartenzäune. Bei einem Gärtner, der seit Jahren die Tomate "Harzfeuer" vermehrt, stieß er auf "Harz IV". Ein kleiner Seitenhieb auf die Politik dürfte der Name schon sein. Doch letztlich ist es eine Tomatenpflanze. Von der gibt es bislang noch kein Saatgut, dafür gab´s Pflänzchen in Schönhagen.

Träger des Schaugartens ist übrigens der Verein Kuhmuhne, die Finanzierung liegt in den Händen der Software-Stiftung Darmstadt, die soziale und ökologische Projekte unterstützt. So können sich auch dieses Jahr die Eichsfelder auf interessante Veranstaltungen in diesem Garten freuen, ob beim Freilandtomaten-Tag, bei dem von der Versuchsfläche eines Göttinger Wissenschaftlers genascht werden darf oder bei einer Lichterreise mit Geschichten.

Den Tag der offenen Gärtnerei am Samstag, der als bundesweite Veranstaltung traditionell den offiziellen Startschuss in die Beet- und Balkonsaison setzt, nutzte auch der Breitenhölzer Staudenhof. Denn ein Plätzchen für ein paar blumige Farbtupfer findet sich auf jedem noch so kleinen Balkon. Das meint zumindest das dortige Team. Mit Schauvorführungen und Fachvorträgen informierten Geschäftsführer Sebastian Albrecht und seine Mitarbeiter über Möglichkeiten der Gestaltung von Balkonkästen, Beet und Pflanzkübeln. Sie hatten dabei auch einige Neuheiten parat. "Die Kunden zeigen seit einigen Jahren immer mehr Experimentierfreude und haben Spaß daran, Pflanzen neu zu kombinieren", weiß Susanne Albrecht. Als echter Hit gelten die kleinblütigen, stehenden Geranien, die ihren großblütigen Verwandten - die nach wie vor zum Standardrepertoire im Balkonkasten gehören - inzwischen Konkurrenz machen. Ein toller Kombinationspartner, nicht nur für die Geranie, ist die Nemesia Sunsatia, eine sehr reich blühende, stehende Balkonpflanze mit vielen leuchtend gelben oder tiefroten Blüten, die an sonnigen aber auch an schattigen Standorten prächtig gedeiht. Ein Tipp von Susanne Albrecht ist zudem die Kombination mit zartrosa blühenden Prachtkerzen oder betörend duftendem blühenden Weihrauch. Und wer auch im Schatten nicht auf Blütenpracht verzichten will, dem empfiehlt sich Wolfsmilch. Gepflanzt werden können sie alle Mitte Mai. "Bis zu den Eisheiligen Mitte des Monats würde ich noch warten", rät die Fachfrau. Wer dann noch die richtige Blumenerde hat, könne sich über farbenfrohen Balkonschmuck bis zum nächsten Frost freuen.

Ein paar Tipps hatte sie auch noch für die, die nicht nur die Blüte, sondern die Ernte erleben wollen. Klettererdbeeren wären ein süßes Vergnügen auch für Pflanzkübel, und für ein paar Tomatenpflänzchen und den passenden Kräutertopf dazu fände sich fast überall ein Plätzchen. Sigrid ASCHOFF, Claudia NOLTE


30.04.2006   
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