Jens Molter und Stefi Clar aus Schönhagen nehmen den Förderpreis von Bundesministerin Aigner entgegen
Am 23. Januar 2009 erhielt die Saatgutinitiative Dreschflegel auf der Grünen Woche in Berlin den diesjährigen Förderpreis Ökologischer Landbau. Der mit 7.500,- € dotierte Preis wurde durch die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Frau Ilse Aigner überreicht.
Als Dankeschön für diese Auszeichnung wurde Frau Aigner ein Gesetzesrahmen für gentechnikfreie Saatgutarbeit überreicht. „Unsere von Ihnen ausgezeichnete Arbeit muss langfristig sichergestellt sein. Das ist derzeit gesetzlich nicht geregelt. Diese Grauzone muss gefüllt werden,“ erläuterte Stefi Clar bei der Preisverleihung und ergänzte schmunzelnd: “und wir sagen wie!“ Bevor Jens Molter den Rahmen überreichte, entfernte er zunächst ein graues Bild, als Symbol für den ungeregelten Zustand. Darunter kamen zwölf Artikel zum Vorschein, die zeigen, wie gentechnikfreie Saatgutarbeit laut Dreschflegel gewährleistet werden kann.
„Der Bundesrat hat die Bundesregierung im November 2007 aufgefordert, Koexistenzregeln für den Saatgutbereich aufzustellen,“ erklärt Quirin Wember. „Die Regierung wartet aber noch auf die Festlegung von EU-Schwellenwerten bzgl. gentechnischer Verunreinigungen im Saatgut.“ Dreschflegel fordert die Bundesregierung und Frau Aigner aus Anlass der Preisverleihung auf, dass sie in der EU für einen Grenzwert solcher Verunreinigungen von 0,0 % eintreten. Daran gekoppelt ist die Forderung, dass sämtliche Kosten, die zur Vermeidung und Kontrolle von Verunreinigungen anfallen, von den Gentechnik-BetreiberInnen zu tragen sind: „Immens hohe Kosten auf allen Stufen der Land- und Ernährungswirtschaft werden auf die EndverbraucherInnen abgewälzt, weil sich eine Handvoll Konzerne eine goldene Nase verdienen will. Diese Umgehung des VerursacherInnen-Prinzips muss so schnell wie möglich aufhören,“ so Ludwig Watschong.
Quirin Wember ergänzt: „Eine nationale Koexistenzregelung im Saatgutbereich muss sicherstellen, dass langfristig gentechnikfreie Arbeit, die diesen Namen verdient, möglich bleibt.“
Der Gesetzesrahmen wurde von Frau Aigner dankend entgegengenommen. Sie sicherte zu, die zwölf Artikel aufmerksam durchzulesen.