Umweltministerin Siegesmund besucht im Südeichsfeld die Dieteröder Klippen und NÖB-Betriebe
Am 24. April 2015 hat die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund zwei ökologisch wirtschaftende Betriebe im Südeichsfeld besucht. Der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen hatte sie und das Netzwerk Ökologischer Landbaubetriebe Eichsfeld im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Grüner Freitag“ eingeladen, um sich über die Probleme der Pflege von Schutzgebieten und der Kooperation mit Biobetrieben zu informieren.
Dabei besuchte Siegesmund die Dieteröder Klippen, die ihren naturschutzfachlichen Wert zu verlieren drohten. Erst im letzten Herbst waren deshalb im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises zur Erhaltung der Halbtrocken- und Trockenrasen mit Landesmitteln Entbuschungsmaßnahmen durchgeführt worden. „Damit soll der Lebensraum von Orchideen, seltenen Faltern, Zauneidechse und Schlingnatter langfristig erhalten werden“, erläuterte der Gutachter und das NÖB-Vorstandsmitglied Jörg Braun-Lüllemann.
Der typische Charakter muss allerdings durch die dauerhafte Beweidung mit Schafen und Ziegen sichergestellt werden. Das führte die Ministerin dann zu einem zweiten Besuchstermin zur Schaf- und Ziegenmolkerei nach Asbach. Die Betriebsinhaber Regina Lieb und Raphael Heinze bereiten dort einen ehemaligen Rinderstall für die Unterbringung ihrer Ziegen und Schafe vor. Auch ein fester Melkstand soll dort entstehen, denn die Milch der Tiere wird heute bereits zu leckerem Käse verarbeitet.
Öko-Landwirtin Regina Lieb kann sich vorstellen, auch die Dieteröder Klippen mit ihren Tieren zu beweiden. Dazu müssen aus ihrer Sicht allerdings noch eine Reihe von Hürden in der Einrichtung vor Ort genommen werden, als auch die Flächenförderung gewährleistet sein, die das Landwirtschaftsamt zur Zeit versagt. Die Folge ist, dass es daraus resultierend auch die übliche Betriebsprämie nicht gibt. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Die Familie Weidner im alten Bahnhof Dieterode planen bereits seit längerem die Einrichtung eines Ladens mit regionalen Produkten. Käse von den Dieteröder Klippen könnte dann zum Verkaufsschlager werden. „Das wäre ein gelungenes Beispiel für regionale Kreisläufe“, freute sich Anja Siegesmund und kündigte an, bald wieder zu kommen.
Mit der Verkostung von regionalen Bio-Produkten von benachbarten Betrieben des Netzwerkes Ökologischer Landbaubetriebe fand abschließend auf der Terrasse des Hofes Sickenberg ein reger Gedankenaustausch zwischen Landwirten, der Bürgermeisterin von Asbach-Sickenberg Ulrike Tylkowski und der Ministerin Siegesmund statt.